Von der Prinzessin, die falsch herum auf dem Pferd sitzt

Die Geschichte

Es lebte einst, in einem schwer zugänglichen Land, umgeben von hohen Bergen, eine stolze Prinzessin. Seit Jahren wartet sie vergeblich auf die Rückkehr von König und Königin, die auszogen, um ihr eigenes Glück zu machen.
Eines Tages kam der alte Geschichtenerzähler Schwadrofolux wieder des Weges. Er berichtet von fernen Ländern, von denen unsere einsame Prinzessin noch nie etwas gehört hat. Er erzählt, dass eine jede Prinzessin außerhalb ihres Landes standesgemäß auf einem edlen Pferd sitzt. Er beschreibt die Pferde in ihrer ganzen Kraft und Schönheit. Beschreibt ihre Eleganz und wie sie scheinbar mühelos im Wind dahin fliegen.

Kaum ist der Geschichtenerzähler fort, hat die Prinzessin nur noch einen Wunsch: „Ich will ein PFERD!“ Da es aber nun in diesem Land nie PFERDE gegeben hat und auch niemand weiss, wie ein solches Wesen aussieht, zeichnet sie nach der Schilderung von Schwadrofolux ihr PFERD. Diese etwas absonderliche Zeichnung muss nun ihr Diener Karacho im Volk verteilen. Jeder, der ein solches Wesen – von woher auch immer – auftreiben kann, bekommt die großartigsten Schätze versprochen.
Also ziehen die Glücksritter los und kommen schon bald mit den erstaunlichsten Kreaturen zurück. Aber keines der Wesen ähnelt auch nur im entferntesten der Beschreibung von Schwadrofolux. Stattdessen werden Geschöpfe mit Flügeln, Federn, Flossen oder meterlangen Nasen gebracht.
Die Prinzessin verzweifelt darüber. Sie will schon zu Fuß ihr Land verlassen und ihr Prinzessinnen-Dasein aufgeben. Da hat ihr Diener Karacho die rettende Idee…
Aber wie funktioniert ein PFERD? Wenn es dann wirklich und ganz in Echt vor einem steht…?!?

Die Idee

Kann es Menschen geben, die noch nie ein Pferd gesehen oder je davon gehört haben? Ja, unsere Prinzessin! Und jetzt will sie ihr eigenes PFERD haben. Ihr Wunsch bringt das ganze Volk in Aufruhr. Viele Geschöpfe werden gebracht. Alle sind eindeutig kein PFERD. Kann der Diener Karacho noch helfen? Oder stürzt die Prinzessin sich und das ganze Reich ins Unglück? Und was passiert, wenn der größte aller Wünsche in Erfüllung geht? In diesem Fall: Ein PFERD!
Unsere zentrale Figur fixiert sich auf nur noch ein Ziel und vergisst darüber hinaus alles, was ihr bisher lieb und teuer war. Wird sie daran festhalten, bis alles um sie herum zerbricht? Sind wir nicht alle ab und zu ein wenig Prinzessin?

Der Hintergrund und die technischen Voraussetzungen

Dieses Theaterstück folgt der Tradition des Jahrmarkttheaters. Das Publikum ist Teil der Darbietung. Trotz der einfachen Struktur, birgt die Handlung überraschende Momente. Die Geschichte ist für Familien mit Kindern ab vier Jahren geeignet. Sie kann als Theaterstück über 55 Minuten oder in einer 20 Minuten Version mehrfach am Tag im Rahmen eines Festivals aufgeführt werden. Die Bühne ist klein und flexibel, kann schnell auf und abgebaut werden. Sie stellt keine besonderen technischen Anforderungen.

Es spielen: Stefanie Siebers und Kai Meister
Regie: Thomas Lüttgens

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