Enigma

Eric-Emmanuel Schmitt

»Enigma – eine uneingestandene Liebe«


»… wen liebt man, wenn man liebt … man weiß es nie …«

In diesem packenden Drama erzählt der Erfolgsautor Eric-Emmanuel Schmitt, ( »Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran« u.a.) von den Rätselhaftigkeiten der Liebe und zwischenmenschlicher Beziehungen überhaupt. Der Journalist Erik Larsen besucht den menschenscheuen Literaturnobelpreisträger Abel Znorko auf Rösvanneu, einer kleinen Insel am Polarkreis. Das Interview dreht sich um dessen neues Buch, einen Briefwechsel zweier Liebender. Doch bald schon geht es in dem Männergespräch nicht mehr um das Werk, sondern um Macht, Ohnmacht und Liebe. Der zunächst so bescheidene Gast konfrontiert den arroganten und liebestollen Schriftsteller mit unangenehmen Wahrheiten. Zwischen den beiden steht eine Frau, die zwar nie in Erscheinung treten wird, jedoch immer gegenwärtig ist – ein Enigma, das die beiden Männer stärker verbindet als sie sich eingestehen wollen …
Eine Begegnung, wie sie spannender nicht sein könnte.In rasantem Tempo werden die Zuschauer nun immer wieder an der Nase herumgeführt. Kein Gespräch, sondern ein verbaler Zweikampf vermitteln glaubhaft die Spannung zwischen dem störrischen Einsiedler und seinem scheinbar bescheidenen Besucher, die ein gemeinsames Geheimnis haben, das aber nur einer von beiden kennt.

Das Rätsel Liebe

Was ist Liebe? Diesem Rätsel widmet sich das Zweipersonentheater „Enigma“.
Die beiden Protagonisten versuchen dem „Enigma“, dem Rätsel der Liebe, nachzuspüren. Doch sobald man glaubt, jetzt sei die Liebe greifbar, definiert und entzaubert, entzieht sie sich erneut und driftete ab ins Unergründliche. Der Inhalt der Dialoge ist so facettenreich wie die Liebe selbst und zeigt deutlich, dass es in der Liebe nicht nur eine Wahrheit gibt, sondern viele. So fesselte das von Eric-Emmanuel Schmitt verfasste Bühnenstück enorm. Es gab die Initialzündung dafür, endlich mal wieder selbst darüber nachzudenken, was Liebe ist und wie sie ist.
„Liebe ist ein Irrtum, sie ist ein Umweg für die, die sich beim Koitus langweilen“, sagt der alternde Schriftsteller, der sich selbst als feurigen Liebhaber beschreibt und gleichzeitig beteuert, sich von der Liebe stets fern gehalten zu haben. Doch im weiteren Verlauf des Stücks wird klar: So gerne er der Liebe widerstanden hätte, sie war mächtiger. Denn als Helene eines Tages vor ihm gestanden hatte, mit ihrem obszön-perfekten Körper, machte ihn allein ihr Anblick trunken. „Sie liebte mich so sehr, dass sie mich dazu brachte, mich selbst zu lieben.“
„Enigma“ ist ein emotional starkes Stück, das einen atemlos und gebannt das Geschehen auf der Bühne verfolgen lässt. Es ist reich an Spannung und überraschenden Wendungen. Am Schluss ist zumindest eines gewiss: Wer sich von seiner Angst vor der Liebe beherrschen lässt und sie sich deswegen verweigert, verpasst etwas Entscheidendes – das Leben.

Szenische Lesung von Wolfgang Welter mit Schauspiel-Partner